SUBVERSIV NUMMER EINS [Juli 2011]

Mit unserer kleinen Reihe SUBVERSIV wollen wir in loser Folge kreativ Aufbegehren.













Am 15. Juli wurde in der Kunsthalle Rostock eine Botschaft der Mikronation Arkadiens eröffnet. Der Berliner Konzeptkünstler Peter Kees tourt seit 2006 mit den Botschaftseröffnungen, Massenhochzeiten und Feiertagseröffnungen durch unser Land. Er verkündet von einem hyperterritorialen Schlaraffenland und verteilt Einreisevisa für das Land Arkadien. Diese Präsentationsvarianten sind Hauptteil seines künstlerischen Schaffens während seiner Arkadienausstellungen. Diese Botschaftseröffnungen und die Vergabe von Einreisedokumenten für eine Mikronation in Verbindung mit Ausstellungen sind nicht seinen kreativen Ursprung zuzurechnen.


Das Kunstkollektiv Neue Slowenische Kunst (NSK) setzt seit 1991 / 1992 das Konzept einer Mikronation mit Namen NSK-STATE im öffentlichen Raum um. Hierbei werden die Ausstellungsräume des Kunstkollektivs in Botschaften verwandelt und der Erwerb eines Passes ist möglich. Aktuelle Aktivitäten des Kollektivs und deren Botschaftseröffnung sind unter der Webseite NSK-STATE nachzulesen.


Unabhängig von den Zielen der Staatsgründungen beider Mikronationen sind wir von der forschungsgruppe kunst überzeugt, dass diese Präsentationsvariante von Peter Kees für seine Ausstellungseröffnungen nur oberflächliche Gespreiztheiten sind.

Wir von der forschungsgruppe kunst haben einen Flyer gedruckt, der zu einhundert Prozent kreatives Eigentum der Mikronation NSK ist.

Ein Mitglied der forschungsgruppe kunst begab sich zur Ausstellung, reichte dem "Botschafter" den NSK - Flyer und verwickelte Herrn Kees in ein kleines Gespräch.
 

fg-kunst: Herr Botschafter ist NSK  Ihre Muse?
Botschafter: ……
fg-kunst: Kennen Sie NSK?
Botschafter: Ja das sind die Leute um Laibach.
fg-kunst: NSK existiert seit 1991. Ich wünsche Ihnen trotzdem eine erfolgreiche Ausstellung.
Botschafter: Die machen was völlig anderes!
fg-kunst: Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Ausstellung.
Botschafter: Die machen was völlig anderes!

Nach dieser kurzen, von der forschungsgruppe kunst bewusst herbei geführten Verunsicherung, legten wir die restlichen Flyer im Eingangsbereich ab und verließen die Kunsthalle.