Im Rahmen des Sumud Festivals 2017 beteiligt sich die forschungsgruppe kunst am internationalen Ausstellungsprojekt "against occupation" des Arab Educational Institute (AEI) im palästinensischen Bethlehem.
Seit dem Sechs-Tage-Krieg 1967 sind die palästinensischen Gebiete
von Israel besetzt. Am 5.
Juni 2017 jährt sich dieses Ereignis zum 50. Mal – ein Anlass all
den Opfern zu gedenken aber auch um dem Protest auf friedliche Weise
Ausdruck zu verleihen. An diesem Tag werden unter anderem die Arbeiten 18 europäischer Künstler an die 8 Meter hohe Mauer der israelischen Grenzanlagen in
der Nähe von Rachel's Tomb, im Norden Bethlehems, projiziert.
Our
east-german Past gives us a special mental approach on the Situation
in Bethlehem. As east-germans we lived 28 years with an ca. 1400
kilometer long inter-german border and its border installations.
Whilst this period of time 872 human beings were killed by GDR-Bordertroops, mines and spring guns. Families were seperated,
resettlements forced, streets and villages destroyed. We were locked
and closed off. Depending
on the general political climate the border regime became
stricter or did loosen up. But still we did not loose our hope over
all those years, for reforms, political changes and relaxion in
travel. Back
than nobody would have thought of an
complete open border with reunion. With
our Work „HOPE DIES LAST“ we want to strengthen the hope, that
even after a long and difficult phase there can be a brighter and
more optimistic time. But not always is „the
light at the end of the tunnel“
the better solution to all problems. Sometimes this tunnel transforms
into an transparent portal, which gives just a short view on the
other side, just to close and become an diplomatic deadlock.
Influences from the outside, manmade wrath, different faith,
political misjudgement, imbalance of power, diplomatical feints and
much more will still bring out setbacks. Just persistance, endurance
and a huge portion of cofidence can hold the small flame of hope
alive.
We
are convinced: „If
one door closes, another one opens.“
In Germany it took 28 years to overcome the dividing wall.
Unsere
ostdeutsche Vergangenheit ermöglicht uns einen besonderen mentalen
Zugang zur derzeitigen Situation in Bethlehem. Wir Ostdeutschen
haben 28 Jahre lang mit der ca. 1400 Kilometer langen innerdeutschen
Grenze und ihren dazugehörigen Grenzanlagen leben müssen. Offiziell
wurden während dieser Zeit 872 Menschen durch DDR-Grenzsoldaten,
Minen oder Selbstschussanlagen getötet. Familien wurden getrennt,
Zwangsumsiedlungen angeordnet, Straßenzüge und ganze Dörfer dem
Erdboden gleich gemacht. Wir waren eingeschlossen und abgeriegelt. Je
nach politischer Großwetterlage wurde das Grenzregime mal strenger,
mal lockerer geführt. Trotz alledem hatten wir über die vielen
Jahre nie die Hoffnung aufgegeben, dass es irgendwann einmal
Reformen, politische Veränderungen und Reiseerleichterungen geben
wird. Zur damaligen Zeit hätte niemand an eine komplette
Grenzöffnung mit nachfolgender Wiedervereinigung gedacht. Mit
unserer Arbeit „HOPE DIES LAST“ möchten wir die Menschen in ihrer Hoffnung
bestärken, dass es nach einer längeren schwierigen Phase auch
wieder bessere, optimistischere Zeiten geben wird. Nicht immer
bedeutet „Licht am Ende des Tunnels“ auch die Lösung
aller Probleme. Manchmal verwandelt sich dieser Tunnel zu einem
scheinbar durchlässigen Portal, der nur einen Blick auf die andere
Seite erahnen lässt, bevor sich dieses Tor wieder schließt und zur
einer diplomatischen Sackgasse mutiert. Äußere Einflüsse,
menschliche Wut, verschiedene Religionsauslegungen, politische
Fehleinschätzungen, ungleiche Kräfteverhältnisse, diplomatischen
Finten und vieles mehr werden weiterhin Rückschläge produzieren.
Aber nur Beharrlichkeit, Ausdauer und eine große Portion Zuversicht
können die Flamme der Hoffnung am Köcheln halten. Wir
sind überzeugt: „Wenn eine Tür sich schließt, öffnet sich
eine andere.“ In Deutschland hat es 28 Jahre gedauert um die
Mauer zu überwinden.