"Das Gesicht MV`s
sind die tiefblauen Augen der Seen und das Grün der Wiesen. In ein
gelbes Gewand hüllt sich der blühende Raps und wie eine Glitzerrobe
blinken am Abend die Lichter mondäner Promenaden. Das Temperament
quirliger Städte vermischt sich mit der Ruhe verträumter Dörfer
und Landstriche zu einem Bild voller Harmonie….." [Quelle:
mecklenburg-vorpommern.de] Bei der Betrachtung des Urlaubsparadieses
MV werden aus unserer Sicht gern mal die Sorgen und Nöte der hier
lebenden Menschen ausgeblendet! Für uns zählen die Kultur-
und Wirtschaftslandschaften genauso zu MV, wie die waldreiche
Seenplatte und die Ostsee mit ihren Naturstränden. Am 31.10.2011
mussten 30 Gartenfreunde in der Rostocker Südstadt Ihre
Kleingartenparzellen nach fast 50 Jahren für immer verlassen. Ein
komplexer sozialer Mikrokosmos wurde von einem zum anderen Tag dem
Erdboden gleichgemacht. Für viele bedeutete dieser Verlust die
Aufgabe einer individuellen Lebensweise und aktiven
Freizeitgestaltung. Wie so oft im Leben gibt es immer zwei Seiten
einer Medaille. Die Stadt forderte Ihr Vorzugsrecht für die Nutzung
der Flächen ein, denn eine prosperierende Stadt wie Rostock benötigt
auch dringend citynahen Wohnraum, um dem Zustrom von Menschen gerecht
zu werden. Im November und Dezember des Jahres 2011 wurden die 30
Gärten durch eine unkultivierte Unterart der Spezies Homo Sapiens
heimgesucht, geplündert und flächendeckend verwüstet. Erst am
02.01.12 begannen die Abrissarbeiten im Auftrag der Stadt. Wir waren
am 01.01.12 vor Ort und haben die Ausmaße der Zerstörung
dokumentarisch festgehalten. Mit unserer Arbeit
"FALLEN GARDEN" möchten wir an den
Niedergang der 30 Gärten erinnern. Hierbei wollen wir die
Zerstörungswut, den Schmerz, die einsame Stille aber auch den
morbiden Charme einer aufgegebenen Gartenanlage dokumentieren.
Unsere verlassenen Orte zeigen Spuren und Narben des menschlichen
Lebens.