„Auferstanden
aus Ruinen und der Zukunft zugewandt ...“ so lautete nicht nur
eine Textpassage der früheren DDR-Nationalhymne, auch der Lebensweg
vieler deutscher Senioren lässt sich mit dieser Zeile
trefflich umschreiben. Das Ende
des zweiten Weltkrieges und die ersten schweren Nachkriegsjahre in
beiden Teilen Deutschlands haben etliche als Kinder noch miterlebt.
Mit Entbehrungen, viel Fleiß und harter Arbeit wurde unser
zweigeteiltes Land in unterschiedlicher Art und Weise wieder
aufgebaut. Die Wertschätzung dieser Verdienste
für unsere Gesellschaft ist der heutigen Jugend scheinbar nicht mehr
so präsent:
Senioren
sind Stubenhocker, arm, gesundheitlich angeschlagen, verschließen
sich dem technischen Fortschritt, hören Volksmusik, sind
festgefahren in ihrem Denken, meckern ständig, riechen komisch und
halten den Verkehr auf. Dies ist nur eine kleine Auswahl an
Vorurteilen, die heute in unserer Gesellschaft
über Rentner existieren. Hinzu kommt noch die bizarre
Vorstellung, dass sich die Senioren ihren genüsslichen Lebensabend
auf Kosten der Jugend finanzieren lassen.
Diese
Vorurteile sind natürlich keine Randerscheinung unserer heutigen
Zeit. Schon Generationen vor uns haben sich mit den unterschiedlichen
Sichtweisen und den dazugehörigen Missverständnissen
auseinandersetzen müssen. Denn psychologisch betrachtet, sind
Vorurteile fest in der menschlichen Struktur des Denkens und Lernens
verankert.
Der
auf den ersten Blick pragmatisch anmutende Lösungsansatz, ein
vorhandenes Problem durch ein einfaches Löschen zu überwinden, ist
verlockend aber natürlich realitätsfremd. Mit unserer Arbeit trial
and error 1.0 wollen wir den Betrachter auffordern hinter die
vermeintlich offensichtliche Botschaft der Tastaturbelegung zu
schauen um die Daseinsberechtigung seiner eigenen Vorurteile zu
erforschen. Denn nur wenn Alt und Jung
aufeinander zugehen und sich mit dem Generationskonflikt
auseinandersetzen, kann Verständnis, Toleranz und gegenseitiger
Respekt entstehen.