FALLEN GARDEN [Juli - August 2013]

Eine Hommage an 30 Rostocker Gärten.  

Vom 10.07.13 bis 28.08.13 beteiligt sich die forschungsgruppe kunst an der Gemeinschaftsausstellung "Land Strich -kompatibel- Mecklenburg-Vorpommern" des Kunstvereins zu Rostock in der Petrikirche.








"Das Gesicht Mecklenburg-Vorpommerns sind die tiefblauen Augen der Seen und das Grün der Wiesen. In ein gelbes Gewand hüllt sich der blühende Raps und wie eine Glitzerrobe blinken am Abend die Lichter mondäner Promenaden. Das Temperament quirliger Städte vermischt sich mit der Ruhe verträumter Dörfer und Landstriche zu einem Bild voller Harmonie. Mecklenburg-Vorpommern ist ein Land zum Durchatmen und Auftanken, ein Land zum Leben und Erleben, zum Abschalten und Durchstarten." [Quelle: Landesportal Mecklenburg Vorpommern]

Bei der Betrachtung des Urlaubsparadieses MV werden aus unserer Sicht gern mal die Sorgen und Nöte der hier lebenden Menschen ausgeblendet! Für uns zählen aber die Kulturlandschaften und die Wirtschaftslandschaften genauso zu MV, wie die waldreiche Seenplatte und die Ostsee mit ihren Naturstränden.






Am 31.10.2011 mussten 30 Gartenfreunde in der Rostocker Südstadt Ihre Parzellen nach fast 50 Jahren für immer verlassen. Ein komplexer sozialer Mikrokosmos wurde von einem zum anderen Tag dem Erdboden gleichgemacht. Für viele bedeutete dieser Verlust die Aufgabe einer individuellen Lebensweise und aktiven Freizeitgestaltung. 


Wie so oft im Leben gibt es immer zwei Seiten einer Medaille. Die Stadt forderte Ihr Vorzugsrecht für die Nutzung der Flächen ein, denn eine prosperierende Stadt wie Rostock benötigt auch dringend citynahen Wohnraum, um dem Zustrom von Menschen gerecht zu werden.

Im November und im Dezember des Jahres 2011 wurden die 30 Gärten durch eine unkultivierte Unterart der Spezies Homo Sapiens heimgesucht, geplündert, gebrandschatzt und flächendeckend verwüstet.





 
Erst am 02.01.12 begannen die Abrissarbeiten im Auftrag der Stadt. Wir waren am 01.01.12 vorort und haben die Ausmaße der Zerstörung dokumentarisch festgehalten.





Mit unserer Installation "FALLEN GARDEN" möchten wir an den Niedergang der 30 Gärten erinnern. Hierbei wollen wir die Zerstörungswut, den Schmerz, die einsame Stille aber auch den morbiden Charme einer aufgegebenen Gartenanlage dokumentieren.