SERVIERVORSCHLAG [März - April 2015]

Vom 06.03.15 bis 10.04.15 beteiligt sich die forschungsgruppe kunst in Kooperation mit der Rostocker Fotografin Nadine Jünger an der Gemeinschaftsausstellung "FLEISCH" im Projektraum der Group Global 3000 Berlin.














In der Vergangenheit konnte sich die Bevölkerung in Mecklenburg nur wenig Nahrung leisten. Gegessen wurde, was die eigene Wirtschaft erzeugte, wobei das Hauptaugenmerk auf der Zufuhr von Kalorien lag. Die Menschen mussten satt werden!Der Historiker und Biograf Ludwig Fromm schrieb 1860: „Das Charakteristische dieser Küche ist nicht das Leckere und Zarte, sondern das Schwere und Massenhafte.“Seitdem hat sich natürlich vieles verändert. Durch den zunehmenden gesellschaftlichen Wohlstand und die Internationalisierung der Küche sind diverse Gerichte hinzugekommen. Auch das stetig wachsende Bewusstsein für gesunde, ausgewogene und nachhaltige Ernährung beeinflusst die heutigen Essgewohnheiten. Doch die über Jahrhunderte gewachsenen Traditionen können nicht so einfach über den Haufen geworfen werden. Der Hang nach Fleischgerichten und deren deftiger Zubereitung steckt den Mecklenburgern noch immer in den „Genen“.


Wie viel Fleischgenuss ist ethisch und ökologisch verantwortbar? Diese generalistische Frage kann wahrscheinlich nur ein Wissenschaftler ganz konkret oder jeder Mensch für sich selbst beantworten. Auf eine Form des Verzichts wird es wohl hinauslaufen. Natürlich ist wissenschaftlich bewiesen, dass wir problemlos und gesund mit einem fleischfreien Speiseplan leben können. Aber wir sind auch Genussmenschen und können uns nicht so einfach dem Geschmack eines gefüllten Rippenbratens entziehen. Allein bei dem Gedanken … wenn bereits nach dem ersten berühren des Gaumens, die Aromen von süßlichen Fleisch dank Backpflaumen und Äpfel explodieren oder bei einem mehrstündig zubereiteten Niedertemperaturbratens jede einzelne Pore der Zunge vom nach Honig schmeckenden Fleisch ummantelt wird … läuft uns das Wasser im Mund zusammen. 
 

Trotz unserer „fleischlichen Bedürfnisse“ beschäftigt sich unsere Arbeit SERVIERVORSCHLAG mit der Vorstellung wie unser Leben frei von tierischen Rohstoffen aussehen könnte, ohne dabei auf den Geschmack von leckeren Fleischgerichten verzichten zu müssen. Im Labor der forschungsgruppe kunst haben unsere Fooddesigner ihren Schwerpunkt auf die Geschmacksknospen gelegt und 6 appetitliche Mecklenburgische Fleischgerichte neu kreiert.

In diesem Sinne … Guten Appetit!



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